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Den für sich richtigen Kameragurt zu finden ist mindestens genauso kompliziert, wie den passenden Fotorucksack (Review Compagnon Explorer+) oder die passende Fototasche (Review Peak Design Everyday Sling 5L) zu finden.
Mit meiner Nikon D7100 habe ich mir ehrlich gesagt nie wirklich Gedanken gemacht, ob ich den originalen Gurt durch einen anderen ersetzen will oder soll. Das Ding war halt einfach dran – inklusive fettem Nikon-Schriftzug – man will ja als Tourist unbedingt als Nikon-Benutzer weithin sichtbar sein ;-)
Das einzige, was mich hier immer genervt hat, war das Gewicht, das mir um den Hals hing, weshalb ich ja irgendwann auf die geniale Lösung von Peak Design gestoßen bin, die Kamera per Clip (Review Peak Design Capture Clip) an an den Rucksackträger zu „verstauen“.
Auf der Suche nach dem passenden Gurt
Mit dem Wechsel auf das X-System von Fujifilm (Blogeintrag: Gründe für meinen Sytemwechsel), im speziellen auf die X-Pro 2, wurde mir aber dann irgendwann klar, dass mich der originale Gurt nervt. Wieso? Ganz einfach: Das Ding geht einem im Weg um, wenn man die Kamera mal auf einem Stativ benutzt oder Portraits fotografiert, hier brauche ich keinen Gurt, weil man doch öfters mal die Kamera ablegt. Noch dazu ist die X-Pro 2 so schön kompakt, dass man sie auch mal über die Schulter hängen kann, dafür ist dann der Gurt aber gerade zu kurz oder zu lang. Schnell einstellen ist nicht beim Originalgurt – der übrigens wenigstens dezent gehalten ist.
Anfangs fand ich den Kameragurt von Hyperion sehr ansprechend – ist er ja auch. Schön dezent, fasst sich prima an und ist mit 15€ sehr günstig. Ich habe mir auch einen komplett schwarzen bestellt – schönes Teil, aber: Ich bin kein Fan von der sehr einfachen Befestigungsmethode mit Schlüsselringen. Bei der X-Pro2 oder auch bei einer X-T2 bzw. X-T3 ist der Body aus lackiertem Metall. Schlägt oder reibt der Schlüsselring am Body, dann wird der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zerkratzt. Nicht ohne Grund hat der Originalgurt ein „Lederdreieck“, das den dreieckigen Schlüsselring umschließt und einen direkten Kontakt mit dem Kamerabody verhindert. Hinzu kommt, dass man diesen Gurt auch nicht mal schnell abmontiert.
Peak Design Anchor Links
Bleibt also nur noch die geniale und von vielen Fotografen zurecht genutzte Befestigungsmethode der Anchor Links von Peak Design. Problem an der Sache hier ist folgendes: Der Durchmesser der Ösen der Fujifilm Kameras sind sehr klein und so konnte man die Anchor Links V1 und V2 nicht durch die Öse fädeln. Die Schlaufen waren einfach zu dick. Entweder man fummelte dann den Verstärkungsring aus der Öse oder man nahm z.B. den original Schlüsselring und machte daran die Anchor Links fest. Letzteres hat aber wieder die Problematik, dass Metall auf Metall schlagen kann. Und es sieht einfach kacke aus. Man hat den Anchor Link an einem Ring und die Anchor Links selbst werden dann noch an einen Gurt eingehängt. Die Verbindung von Gurt zu Kamera wird damit unverhältnismäßig groß – bei einer kleinen Fujifilm Kamera sehr störend.
Dann las ich aber, dass es mittlerweile Anchor Links mit kleineren Kordeln gab, die Version 3 (V3), die wunderbar auch durch die Ösen einer Fujifilm Kamera passen. Also googelte ich nach einem passsenden Gurt und musste dann jedoch feststellen, das ich zu langsam war: Es kam bereits die V4 auf den Markt, da einige User das Problem hatten, dass die dünnen Bänder gerissen sind. Also entschied sich PD wieder auf stärkere Anchor Links zu wechseln. HIER kann man das ganze Thema nachlesen und man findet auch eine Grafik mit den 4 Versionen nebeneinander.
Was also tun, um noch an die alten V3 zu kommen? Immerhin wollte ich keine fette DSLR dranhängen, sondern meine leichte X-Pro2. Ich ging einfach mal davon aus, dass in Deutschland noch genug Peak Design Produkte im Umlauf sind, die noch die V3 Anchors beinhalten.
Peak Design Leash
Ich habe mir also den kompaktesten Gurt von Peak Design bei Amazon bestellt, da dieser für mich genau die richtigen Eingeschaften hatte: Der Peak Design Leash.
Nicht der optimale Gurt, um eine Kamera lange um den Hals zu tragen, da der Gurt doch recht schmal ist. Dafür aber sehr angenehm über die Schulter zu tragen und unauffällig in seinem Äußeren (habe ihn in schwarz). Das Coole am Leash ist aber der Verstellmechanismus, vergleichbar wie bei der Everyday Sling 5L: Mit einem Finger lässt sich der Gurt kürzer oder länger machen, ohne ihn abzunehmen oder ewig daran rumfummeln zu müssen. Das Material des Gurtes ist vergleichbar mit einem Autogurt. Geschmeidig und flexibel.
Glücklicherweise und wie ich erwartet hatte, wurde der Leash mit den Anchor Links V3 geliefert und somit konnte ich diese auch an meine X-Pro2 montieren, ohne Zwischenring oder Basteleien.
Aber aufpassen mit dem Leash oder den größeren PD Gurten: Die neueren haben für den Verstellmechanismus einen Metallbügel und keinen Kunststoffbügel mehr. Das macht den Gurt zwar hochwertiger, aber auch gefährlicher für die Kamera: Wenn ich die X-Pro2 in den Rucksack oder in die Tasche verstaue, montiere ich immer den Gurt ab. Andernfalls würde u.U. einer der Metallbügel in Kontakt mit dem Display oder den Body kommen. Unschöne Schrammen wären die Folge, was auch bereits einige User bemängelt haben, wenn man die Amazon Rezessionen liest.
Peak Design Cuff
Manchmal will man keinen Gurt an der Kamera tragen, möchte aber etwas mehr Sicherheit haben. Dann empfiehlt sich eine Handschlaufe. Hier hat Peak Design genau den richtigen Gegenpart zum Leash, die Peak Design Cuff.
Die Handschlaufe ist wie der Leash nicht gerade billig, aber qualitativ sehr hochwertig und auch sehr gut durchdacht: Man zieht die Schlaufe am Handgelenk fest und kann das Ende über einen integrierten Magneten an der Schlaufe befestigen. Sieht dann aus, wie ein schickes Armband. Will man die Kamera einhängen, nimmt man das Ende und clipt es in einen der Anchor Links der Kamera ein.
Die Richtige Kombination für schlanke X-Kameras
Für mich ist die Kombination aus Leash und Cuff ideal für die leichten X-Kameras von Fujifilm. Für eine größere Kamera würde ich dagegen dann eher zu einem Slide Lite oder Slide greifen. Als Handschlaufe gibt es hier dann die Clutch.
Achja: Und wer zwar die Vorteile des Verbindungssystems möchte, aber seinen Lieblingsgurt behalten will, für den bietet Peak Design das Upgrade Kit.
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