Seit 2018 war ich im Besitz einer Parrot Anafi Drohne, die ich aufgrund vieler Restriktionen in den letzten Jahren nur noch sporadisch im Urlaub nutzte. So hatte ich es auch auf der meiner jüngsten Reise nach Chalkidiki in Griechenland dabei – eigentlich ein hervorragendes Drohnenrevier für tolle Fotos an Stränden und Küsten.

Wäre da nicht das Akkuproblem über das viele Anafi-Besitzer in der Vergangenheit bereits berichteten und von dem ich bisher verschont geblieben war: Plötzlicher Leistungsverlust und Einleiten einer „Notlandung“ durch die Drohne an Ort und Stelle (kein Versuch zur Rückkehr an den Startpunkt). Der Akku sollte zwar „smart“ sein, ist aber aufgrund seiner Zwei-Zellen-Konstruktion nicht so ausfallsicher, wie andere Akkus. Will heißen, der Akku denkt, er wäre noch ausreichend voll, die Spannung in einer Zelle bricht dann aber plötzlich zusammen und der Akkustand geht auf nahezu Null nach unten. Vielen passierte das knapp unter 20% weshalb ich die Anafi nie unter diese Grenze flog.

Ihr könnt euch denken, was jetzt kommt: Als ich an einem Strand in Sithonia stand und Aufnahmen machte, dachte sich die Anafi „hey, ich könnte bei 35% Akkustand über dem Meer eine Notlandung einleiten“ . Ohne Chance auf irgendeinen Eingriff über die Fernbedienung, musste ich zusehen, wie die Anafi etwa 100m vom Ufer entfernt in den Sinkflug überging, auf der Wasseroberfläche „landete“ und in den Fluten versank.

Mittels der letzten Positionsdaten und einem Wegpunkt auf meiner Apple Watch, war ich sogar in der Lage zum „Landepunkt“ zu schwimmen. Dank des glasklaren Wassers erblickte ich die Anafi auf etwa 10m Tiefe. Leider war ich nicht in der Lage ohne Taucherbrille und Flossen in diese Tiefe zu tauchen.

So liegt sie meine Anafi jetzt vor einem schönen Strand (Karydi Beach in Vourvourou) in Griechenland in den Tiefen der Ägäis, weil Parrot ein schwachsinniges Akku-Design verwendet hat und den Kunden damit im Regen stehen lässt.

Ob ich mir nochmal eine Drohne kaufen werde – natürlich dann KEINE Parrot (OK, die haben ja sowieso nichts mehr) – das weiß ich noch nicht. Nutzte das Ding eh nur im Urlaub und selbst da nur sehr selten. Auch wenn Luftaufnahmen v.a. am Strand immer sehr reizvoll waren.

Und ganz ehrlich: So wirklich nachtrauern kann ich der Anafi auch nicht. Die Bildqualität war nie wirklich berauschend, v.a. der extrem versaute Weißabgleich und der dauernd verstellte Horizont, was v.a. bei Video nervig war. Die Anafi zeigte mir aber wieder mal, wie schwierig es ist, alternative Nischenprodukte zu kaufen. Das geht meistens nach hinten los – schlechter Support, kaum Updates, etc.

In diesem Sinne: Rest in Peace Anafi, ich hoffe dir gefällt’s da unten.

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