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Meine Kamera-Objektiv-Kombi auf Reisen
Seit nunmehr Ende 2013 fotografiere ich auf Reisen mit meiner Nikon D7100, eine APS-C DSLR. Generell wurde mein Interesse an der Fotografie erst auf Reisen wieder geweckt. Gibt es was schöneres als seinen verdienten Urlaub fotografisch festzuhalten und danach vielleicht sogar ein schönes Fotobuch zur Erinnerung zu erstellen?
Klar, anfangs waren es nur die typischen Schnappschüsse, mit kleiner Kompaktkamera „aus der Hüfte“. Die Qualität der Fotos sowohl technisch als auch gestalterisch war natürlich nicht mehr als besagter Schnappschuss. Ich fand jedoch 2010 schnell Freude daran und wollte mich fotografisch verbessern. Damals war das A und O noch die Spiegelreflex.
Meine Anfänge, die Nikon D3100
Ich wollte mich fotografisch verbessern, sowohl in meiner Art zu fotografieren, als auch über das technische Hilfsmittel „Kamera“. Von Feinheiten, wie Sensorgrößen etc. hatte ich herzlich wenig Ahnung und es interessierte mich auch nicht. Ich hielt einfach nach einer geeigneten Kamera in einer bestimmten Preisklasse Ausschau und legte mir eine Nikon D3100 mit 18-105er Kit-Objektiv zu. Für mich war das wie ein Eintauchen in eine neue Welt. Schnell las ich Fotografiebücher und machte mich über das Zusammenspiel von Blende, ISO, Brennweite und Belichtungszeit schlau. Der Automatikmodus war für mich von Anfang an tabu.
Die D3100 war eine leichte, noch relativ kompakte DSLR, die mit ihrem 14MPx Sensor tolle Fotos lieferte, aber dann doch viele Einschränkungen bei den Einstellmöglichkeiten hatte – einfach eine Einsteiger-DSLR. Nichtsdestotrotz begleitete sie mich auf einigen Reisen: Kreta, Mexiko, Kuba, Rom, Paris und auf der Blauen Reise war sie auch dabei. Hinzu kamen mehrere Wanderungen und Tagesausflüge, auf denen sie immer mit von der Partie war. Eine treue Begleiterin also.
Neue Kamera, neues Glück – Die Nikon D7100
2013 dann aber wollte ich mich erneut weiterentwickeln und kaufte mir vor der Reise an die türkische Ägäis die damals noch recht neue Nikon D7100. Die D7100 war damals die letzte APS-C Kamera vor der Vollformat-Serie, wurde als Semi-Professionel vermarktet und hat auch entsprechende Funktionen. Wozu man an einer solchen Kamera noch „Szenen-Automatiken“ braucht weiß aber auch nur Nikon.
Also: Endlich ein Schulterdisplay, endlich Einstellungen direkt an den Rädchen/Knöpfen machen und dazu noch ein 24MPx Sensor ohne Tiefpassfilter. Für mich ein richtiger Sprung nach vorne!
Auf der besagten Türkei-Reise stellte sich dann aber recht schnell eine teilweise Ernüchterung ein. Fotos wirkten oft matschig, nicht richtig scharf. Ein fieser fetter Fleck auf den Fotos vermieste mir dann daheim auch noch die Stimmung, als ich die Fotos bearbeiten wollte. OK, der Fleck wurde durch den Nikon-Service schnell behoben, ich bin mir jedoch bis heute nicht sicher, ob das wirklich nur Staub war.
Die D7100 begleitete mich ebenfalls auf vielen Reisen (Mexiko, Andalusien, Algarve, Kreta, Rhodos, Budapest), auch wenn ich von den Fotos mit einem solchen Sensor oft mehr erwartet hätte. Darüber hinaus stellte ich fest, dass ich die D7100 im Alltag nicht mehr so oft mitnahm, sie war doch wesentlich schwerer und größer als ihre Vorgängerin.
2016 wurde sie nur für kleinere Shootings benutzt, z.B. für unseren Nachwuchs, wegen dem wir 2016 auch darauf verzichteten auf Reisen zu gehen. Erst 2017 stand erneut Kreta auf dem Plan und so holte ich die D7100 wieder hervor und fing an zu grübeln, wie ich die Fotos verbessern könnte. Lange überlegte ich eine neue Kamera zu kaufen und tendierte wegen des allgemeinen Hypes stark zu einer Vollformat aus dem Hause Sony: Die A7 II. Nach langem hin und her und weil mir die A7 aus ergonomischer Sicht zu viele Nachteile hat, rückte die Nikon D750 in meinen Fokus.
Vollformat sollte es sein! Nur das schien mir das Allheilmittel, um meine Fotos zu verbessern, immerhin klingen manche Fotoblogger fast so. APS-C? Kinderkram. MFT? Lachanfall!
Auf gute Optik kommt es an – kein leichtes Unterfangen bei DX
Naja, nach ewigen hin und her hatte ich dann so kurz vor dem Urlaub keinen Bock auf ein neues System umzusteigen. Ich hätte neue Objektive und diverses Zubehör benötigt. Also ging ich einen anderen Weg: Oftmals liegt es an den Optiken, dass die Fotos aus APS-C-Kameras mit hoher Auflösung zu wünschen übrig lassen. Und so entschied ich vorerst nur in ein neues Objektiv zu investieren.
Neben dem besagten 18-105er Kit-Objektiv besitze ich noch ein 55-300er Tele, das jetzt auch nicht der Burner ist, aber für den gelegentlichen Einsatz völlig ausreichend ist. Ich glaube, ich habe mit dem Ding noch keine 200 Fotos geschossen – ich bin halt nicht der Wildlife-Fotograf. Für Protraits habe ich auch noch ein Nikkor AF-S 50mm 1:1.8G, tolles Kleinbild-Objektiv, das an der DX-Nikon eine Brennweite von 75mm liefert (Cropfaktor!).
Dieses Objektiv zeigte mir, dass mit der D7100 durchaus scharfe und schöne Fotos möglich sind und so ging ich auf die Suche nach einem vernünftigen DX-Standardzoom-Objektiv mit guter Abbildungsleistung. Und genau da sind wir beim Problem: Es gibt aus meiner Sicht bei Nikon keine guten und erschwinglichen DX-Objektive. Das einzige Standardzoom mit durchgängiger Blende ist das AF-S DX 17-55mm 1:2,8G ohne Bildstabilisator. 755g schwer und 1.500,00 € teuer – nicht gerade ein Schnäppchen. Dann gibt es noch das neue AF-S DX ED VR 16-80 mm 1:2,8-4E. 1.000,00€ für ein Plastik-Objektiv mit einem Blendenbereich von 2,8-4? Das ist schon fast dreist.
Also habe ich gesucht und gesucht und bin zum Resultat gekommen, dass man vernünftige APS-C Objektive höchstens bei Drittanbietern findet. So bin ich also, wie viele andere auch, bei Sigma gelandet.
Hier gibt es zwei richtig schöne Optiken für DX-Sensoren: Das 18-35er mit durchgängig 1,8er Blende für ca. 730,00€: Sigma 18-35mm F1,8 DC HSM und das schon etwas ältere 17-50er mit durchgängig 2,8er Blende für sagen und schreibe 325,00€: Sigma 17-50 mm F2,8 EX DC OS HSM. Hallo Nikon, merkt ihr was?
Ich tendierte stark zum 18-35er, allerdings war dieses kurz vor meinem Urlaub nicht lieferbar und es gibt so manche Berichte, dass es feinjustiert werden müsse, da es oft unscharfe Bilder liefert – Backfocus/Frontfocus.
Also griff ich zum 17-50mm F2,8 und was soll ich sagen? Welten unterschied zum Kit-Objektiv! Endlich scharfe und klare Fotos und das für lausige 325,00€. Das Objektiv ist wertig verarbeitet und kein Billigplastik, ebenso hat es einen optischen Bildstabilisator. Seit diesem Zeitpunkt mein Immerdrauf. Das 18-105er vertaubt in der Ecke.
Nikon D7100 mit Sigma 17-50 F2,8
Bin ich jetzt glücklich mit der D7100 und dem Sigma 17-50 für Reisen? Nur bedingt: Die Fotos werden jetzt zwar um Welten besser, die Kombination hat aber zwei Nachteile: Erstens, das Gewicht. 1,25kg hören sich jetzt nicht sooo viel an, aber das Sigma wiegt alleine 570g und damit fast soviel wie die D7100.
Resultat ist eine unangenehme Kopflastigkeit. Übrigens auch der Grund, weshalb ich nicht kapiere, was so toll ist, eine winzige, leichte Vollformatkamera zu kaufen, an der ich mir ein Monsterobjektiv schnalle. Und ja, das stimmt so, denn will ich ein lichstarkes Kleinbildobjektiv haben, dann ist das Ding naturgemäß schwer. Die kleineren Sony-Optiken sind höchsten F4.
Der zweite Nachteil beruht auf der Tatsache, dass Sigma ein Dritthersteller ist und Nikon kein Interesse daran hat, die Objektive sauber zu unterstützen. So hat meine Kombination, wie bei vielen anderen auch, dieses nervige Scroll-Problem: Man schießt ein Foto und schaut es sich im Anschluss auf dem Display an. Dazu springt man in die 100%-Ansicht und will mit dem Steuerkreuz durch das Bild scrollen. Das geht aber nur durch Drücken und Absetzen und nicht durch dauerhaftes Drücken des Steuerkreuzes. Schaltet sich der Bildstabilisator nach einer bestimmten Zeit ab, geht das Scrollen wie gewohnt. Firmware-Problem also. Nikon wird kein Update liefern, immerhin ist es ja ein Drittanbieter-Objektiv. Also muss ich damit wohl oder übel leben.
Trotzdem kann ich das Objektiv allein wegen dem Preis-Leistungsverhältnis (mit den obigen Einschränkungen) durchaus empfehlen!
Systemwechsel zum Fujifilm X-System
Nachdem ich mit dieser Kombination aus Gewichtsgründen nicht so recht glücklich war und mich auch fotografisch weiterentwickeln wollte, habe ich einen Systemwechsel hin zu Fujifilm durchgeführt.
Nein, kein Vollformat – das brauche ich nicht. Dafür aber keine DSLR mehr. Nach langem Überlegen bin ich zum Schluss gekommen, dass eine Spiegelreflex zwar Vorteile hat, aber für mich die Nachteile überwiegen: Fehlfokus, Spiegelschlag, Staub im Sucher, schwer, groß und auffällig. Dazu kommt, dass Nikon im APS-C Bereich nichts vernünftiges mehr liefert (die D500 als dicke fette Sportkamera mal ausgenommen). Wo ist hier die Innovation? Eine D7500 mag ja nicht schlecht sein, aber wo sind die bahnbrechenden Neuerungen, die einen so stolzen Preis rechtfertigen? Dann auch noch Features streichen (zweiter Kartenslot) und das Gehäuse aus Plastik bauen, statt aus Magnesium? Wirklich?
Genau deshalb bin ich Anfang Mai 2018 auf das X-System von Fujifilm umsteigen. Dies hat mehrere Gründe:
- Herausragende Qualität der Objektive, die maßgeschneidert sind für das APS-C Format der X-Kameras.
- Wirklich tolle Festbrennweiten zu einem erschwinglichen Preis, die meisten davon auch noch abgedichtet (Spritzwasser, Staub).
- Innovationsfreude innerhalb des Produktlebenszyklus: Kein anderer Hersteller liefert solch umfangreiche Funktionserweiterungen mit neuer Firmware aus als Fujifilm.
- Ansprechendes, unauffälliges Retrodesign.
Seit 05.05.2018 bin ich also stolzer Besitzer einer Fujifilm X-Pro2, im Kit mit dem Fujinon XF35 F2 R WR.
Meine ersten (Reise-) Erfahrungen findet ihr im Blogpost Fujifilm X – Gründe für meinen Systemwechsel.
Wie sieht es bei euch aus, welche Kamera-Objektiv-Kombination benutzt ihr auf Reisen? Ich freue mich auf eure Kommentare!
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