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Das Netzwerk im Neubau – gerne wird dieses Thema bei der Planung und der (Elektro-) Installation übersehen oder vernachlässigt. Dabei ist es heute eine sehr wichtige Infrastruktur, die bei falscher Auslegung zu viel Frust und Ärger führen kann.

Klar, das Ethernet-Netzwerk ist nicht so wichtig, wie die Elektroinstallation oder die Heizung, aber trotzdem nimmt Ethernet-Kommunikation einen sehr hohen Stellenwert in unserem täglich Leben ein. Man ist sich darüber nur oft nicht so bewusst, aber was wären die ganzen „smarten“ Geräte vom Smartphone und Tablet, über den Fernseher bis hin zu den üblichen Geräten wie Laptop und Desktop-Rechner ohne eine funktionierende, schnelle Vernetzung und Anschluss an das Internet? Richtig: Mehr oder weniger wertlos.


Der Artikel wurde 2024 aktualisiert und erweitert.


Grundlegende Tipps für die Planung

Im Bekanntenkreis sehe ich immer wieder, wie beim anstehenden Neubau alles detailliert geplant und bemustert wird, aber an das Netzwerk denkt weder der Bauherr, noch der Installateur so richtig. Das Resultat sind dann die fantasievollsten Bastellösungen, wenn das Haus mal bezogen ist. Um es mal zurückhalten zu formulieren.

Nachdem ich aber schon immer einen nerdigen Faible hatte, für Computer, Netzwerke und allem was dazu gehört, war mir von Anfang an klar, dass der Hausbau auch eine Spielwiese für die Umsetzung meiner Ethernet-Ideen würde.

Für alle die in der Planung eines Neubaus stecken, habe ich hier mal drei grundlegende Tipps aus meinen Erfahrungen gesammelt, die ihr in der Planungsphase für ein Netzwerk im Neubau berücksichtigen solltet:

  1. Lieber eine Netzwerkdose zu viel als zu wenig: Auch in Zeiten von WLAN braucht man für alle möglichen Geräte eine Verkabelung bzw. ist sie dem WLAN vorzuziehen, wo auch immer es möglich ist: Eine Kabelinfrastruktur ist kaum störanfällig und liefert immer hohe Bandbreiten, während WLAN von allen möglichen Einflüssen gestört werden kann: Das WLAN des Nachbarn, die Mikrowelle, etc. Ich habe für jeden Raum außer WC und Bad eine Doppeldose vorgesehen, für das Wohnzimmer und das Arbeitszimmer zwei Doppeldosen.  Ist eine (Doppel-)Garage geplant? Auch hier zumindest ein Leerrohr vorsehen! Evtl. sind noch andere Bereiche mit einem Leerrohr zu versehen, einfach an den Einsatz diverser Geräte wie Kameras etc. denken.
  2. Für das WLAN nicht auf die herkömmlichen Lösungen aus der Fritz!Box oder dem Router setzen: Das Gerät wird es niemals schaffen das komplette Gebäude mit vernünftiger WLAN-Qualität zu versorgen. Die Folge sind dann Basteleien mit WLAN-Repeatern etc. Lieber gleich vernünftig auf professionelle Hardware setzen und  ein bis zwei autarke WLAN-Accesspoints pro Etage vorsehen. Diese werden an Wand oder Decke montiert und über das Ethernetkabel mit Strom versorgt. Ich habe mir zwei Leerrohre an zentraler Stelle an einer Wand vorsehen lassen. Damit erreiche ich eine sauber Abdeckung des EG und OG.
  3. Im Technikraum, wo i.d.R. alle Kabel zusammenlaufen, etwas Platz für die Netzwerkkomponenten frei halten bzw. vorsehen. Hier sollte auch der Internet-Hausanschluss verlegt werden, damit alles beisammen ist.

Mit diesen Tipps im Hinterkopf sollte man mit dem Elektriker reden, der auch die Ethernetverkabelung durchführen kann, oder man lässt sich nur die Leerrohre und Leerdosen setzen und kümmert sich um den Rest selbst. Letzteres ist bei vorhandenen Leerrohren kein Hexenwerk und wurde von mir natürlich in Eigenregie durchgeführt.

Achtung! Das Leerrohr in einem ausreichend großen Durchmesser verlegen (lassen), damit die Kabel auch durchpassen. Beim Einsatz eines Cat.7 Duplexkabels (zwei Netzwerkkabel miteinander verbunden) mindestens ein M20 Leerrohr vorsehen. Will man 2 Duplexkabel bzw. 4 Kabel einziehen, benötigt man M40 Leerrohre. Ein guter Elektriker weiß das natürlich und sieht die richtige Leerrohre vor – trotzdem sollte man ihn darauf ansprechen.

Verkabelung – mit etwas Geschick schnell erledigt

Aller Anfang ist schwer - Cat.7-Kabel im Rohbau
Aller Anfang ist schwer – Cat.7-Kabel im Rohbau

Sind die Leerrohre verlegt, kann man sich an das Einziehen der Kabel machen. Ich selbst habe das bereits im Rohbau erledigt, einfach um nicht am Ende alles auf einmal machen zu müssen.

Bei der Wahl des Kabels ist darauf zu achten, dass man Cat.7-Verlegekabel nimmt. Am besten in einem 100m-Ring, z.B. das Simplex-Kabel oder Duplex-Kabel von Draka. Ein günstige, aber gute Alternative sind die CAT 7 Verlegekabel von LW Electronic.  No-Name oder Billiganbieter würde ich nicht empfehlen, Leistungseinbußen durch schlechte Schirmung etc. sind dann oft vorprogrammiert. Einmal verlegt, halten die Kabel ziemlich lange, selbst wenn man irgendwann auf 10GBit/s-Netzwerktechnik wechselt.

Die Kabel zieht man mit einer Einzugshilfe durch die Rohre, für schwergängige Bereiche sorgt man mit etwas Spülmittel oder einem speziellen Kabelgleitmittel für mehr Gleitfreudigkeit. ;-)

Nachdem ich die Kabel bereits im Rohbau eingezogen habe, habe ich die Kabelenden in den Dosen eingerollt und die Dose mit dem entsprechenden Deckel verschlossen – so wie es bei allen anderen Dosen auch gemacht wird.

Auf der anderen Seite, wo alle Kabel gebündelt zusammenlaufen, sollte man eine entsprechende Beschriftung vornehmen – oder die Sucherei beim Anschluss wird alles andere als lustig. Entweder man schreibt etwas aussagekräftiges direkt auf das Kabel oder man verwendet Kabelbinder mit kleinen Beschriftungsschildern. Auf alle Fälle muss man einen wasserfesten Stift nehmen, da später durch das Verputzen und Ausheizen des Hauses die reinste Sauna entsteht und die hohe Luftfeuchtigkeit die Beschriftung zunichte macht.

Zusammenfassung der benötigten Komponenten:

Anschluss der Verkabelung

Cat.6A Dose - Einfach
Cat.6A Dose – Einfach

Sobald alle Innenarbeiten (Putz, Malerarbeiten, Boden, etc.) erledigt sind, kümmert man sich in der Regel um den Anschluss der Schalter und Steckdosen, genau wie um die Ethernetdosen.

Nachdem bei mir alle Schalter und Steckdosen von Berker verbaut wurden, habe ich auch die passenden Ethernetdosen gewählt: Berker UAE 4587. Diese Dose ist für 2 Anschlüsse nach Cat.6a genormt. Sobald übrigens ein Stecker/Buchse im Spiel ist, gibt es kein Cat.7 mehr, weshalb Cat.6a die richtige Kategorie für Dosen ist, die mit einem Cat.7-Kabel verbunden werden.

Cat.6A Dose - Duplex
Cat.6A Dose – Duplex

Der Anschluss des Kabels in der Dose erfolgt nach dem Standard 568A oder 568B, welcher die Farbkodierung vorgibt. In den Dosen ist normalerweise gekennzeichnet, wie die Farbkodierung in A/B erfolgen muss. Für welche Farbreihenfolge ihr euch entscheidet ist egal, es muss nur darauf geachtet werden, dass an beiden Enden des Kabels die gleiche Farbkodierung gewählt wird! Am besten man entscheidet sich einmal für A oder B und zieht das konsequent durch.

Zum Anschluss benötigt man natürlich etwas Werkzeug. Kleiner Schraubendreher, großer und kleiner Seitenschneider. Empfehlenswert ist natürlich auch eine spezielle Abisolierhilfe für Ethernetkabel. Die Kabelenden werden in der Dose mit einem sogenannten LSA Plus Beschaltungs- oder Auflegewerkzeug „aufgeschossen“ – ohne diese können die Kabel nicht wirklich sauber verschaltet werden! Ich würde hier auch nicht unbedingt die Billigausführung wählen, sondern ein paar Euros mehr ausgeben – wie im Link hinterlegt.

Ein recht aufschlussreiches Video zur Vorgehensweise habe ich auf Youtube gefunden (wenn auch mit einem anderen Dosentyp – Video ist nicht von mir selbst):

Link zum Video.

Natürlich muss das andere Ende des Kabels auch noch angeschlossen werden, dies erfolgt in der Regel auf einem sogenannten Patchpanel. Wichtig: Darauf achten, dass man auch hier ein Cat.6a Panel wählt! Die Portanzahl ist abhängig davon, wieviel Kabel ihr verlegt habt.

Patchpanel - unvollständig verkabelt
Patchpanel – unvollständig verkabelt

Ich habe bei mir ein Patchpanel mit 24 Ports verbaut. Das ganze in 19 Zoll-Ausführung (gibt es eh nicht anders), da ich mir einen kleinen Serverschrank geleistet habe, in dem ich mein gesamtes Netzwerkequipment verbaut habe. Braucht etwas Platz, aber macht durchaus Sinn: Alles ist aufgeräumt und man hat genug Platz, um später z.B. ein 19 Zoll NAS, einen Server oder eine Hardwarefirewall zu betreiben. Zudem habe ich einen passenden 19 Zoll Switch im Einsatz, der zum direkten Patchen unter dem Patchpanel montiert wurde. Den Schrank habe ich mit 800mm Tiefe ausreichend tief gewählt, um eben auch einen Server verbauen zu können. Solltet ihr das nicht benötigen, gibt es 19 Zoll-Schränke natürlich auch in kleineren Ausführungen.


Der Serverschrank ist mittlerweile in die Garage (sehr große Doppelgarage mit Lagerbereich) umgezogen, um im Technikraum mehr Platz zu erhalten. Der Grund hierfür war der Einbau einer 9,24kWp Photovoltaikanlage mit Speicher. Die dafür benötigte Technik wurde zum einen Teil im Technikraum (Wechselrichter, Tesla Gateway 2, etc.) verbaut und zum anderen Teil in der Garage (Tesla Powerwall 2). Die PV-Anlage machte es erforderlich Kabel in die Garage zu verlegen, was mir die Möglichkeit bot, die Garage endlich mit dem Netzwerk zu verbinden. Leider wurde beim Hausbau vergessen, ein Leerrohr für das Netzwerk dorthin  zu legen – obwohl ursprünglich vorgesehen.

Die Verbindung von Serverschrank zum neuen Netzwerkverteiler habe ich mittels SFP-LWL-Verbindung realisiert: Das Kabel liegt mit allerhand stromführenden Kabel in einem Kanal, eine elektromagnetische Störeinwirkung ist bei LWL statt Kuper ausgeschlossen.

Mit Verlagerung des Serverschranks musste ich mir auch Gedanken machen, wie ein neuer Netzwerkschrank aussehen soll – die ursprüngliche Hausverkabelung blieb ja bestehen, aber das Patchfeld und die Glasfaser-Geräte bzw. der Internetanschluss mussten aus dem Serverschrank raus.

Es gibt diverse Möglichkeiten einen Netzwerkschrank aufzubauen. Auch hier würde ich die 19 Zoll Variante vorziehen. Nachteil dadurch: Die Dinger sind tief und breit. Selbst mit wenigen Höheneinheiten benötigen sie ordentlich Platz an der Wand.

Eine interessante und für mich perfekte Alternative ist dagegen ein Netzwerkschrank, der die 19Zoll-Komponenten hochkant aufnimmt: Der Schrank hat damit nur eine geringe Tiefe in den Raum.

Eine geniale (aber nicht gerade billige) Lösung ist der VARi 2000 von apraNET. Gibt es mit 4HE und 6HE.

Ich habe mich also für die 4HE-Version entschieden: Patchfeld, OPNsense Firewall, Switch und 19 Zoll Steckdosenleiste. Dazu noch die Glasfaserkomponenten, alles ging perfekt in das kleine Raumwunder, das kaum Platz wegnimmt. Sehr empfehlenswert!

Um ein Überhitzen des Schranks vorzubeugen, habe ich einen 120er Lüfter von BeQuiet verbaut. Angeschlossen habe ich diesen einfach an das OPNsense Board.


Kleiner 19Zoll Serverschrank
Kleiner 19Zoll Serverschrank

Im Schrank, wo also sämtliche Ethernetkabel zusammenlaufen, werden die Enden auf das Patchfeld aufgelegt. Die Farbkodierung macht es einem einfach, nach dem gleichen Muster, wie bei den Dosen (568A oder 568B) vorzugehen. Aber nicht vergessen: Den gleichen Standard wählen, wie bei der Verkabelung der Dose!

Am besten man macht sich vorher einen Plan, in dem man einträgt, auf welchem Port des Patchfeldes, welches Kabel aufliegt. Andernfalls wird später die Zuordnung schwierig. Also z.B. Patch-Feld Port 1+2 = Wohnzimmer 1+2.

Hat man die Verkabelung auf das Patchfeld aufgelegt, kann dieses verschlossen werden und man kann sich um die Netzwerkgeräte kümmern.

Ich selbst habe ein Patchfeld von Ligawo, allerdings würde ich heute wohl eher zu einer hochwertigeren Ausführung tendieren. Liest man die Rezensionen von günstigeren Patchfeldern, stellt man doch öfters mal Kontaktprobleme etc. fest. Deshalb meine Empfehlung auf ein Patchfeld von Telegärtner zu setzen. Kostet deutlich mehr, ist qualitativ aber auch eine andere Liga. Und man kauft das ja nur einmal.

Nachtrag

Weil immer wieder auf meine Verkabelung im Patchfeld hingewiesen wird:

Richtig, man sollte die Folienisolierung der Kabeladern nur soweit entfernen, wie es nötig ist, um die Adern aufzuklemmen. Viel wichtiger ist für die Schirmung jedoch, dass die Adernfolien und das Netzgeflecht auf dem Schirmanschluss des Patchfeldes aufliegen, d.h. die Schirmhaube sauber verbraubt wird und die Erdung herstellt. Diese Verschraubung ist aber keine(!) Zugentlastung! Diese wird i.d.R. über einen Kabelbinder am hinteren Ende des Patchpanels realisiert.

Noch ein wichtiger Punkt, den ich hier noch nicht erwähnt habe und der in den meisten Erklärungen fehlt: Die beste Schirmung und Verdrahtung bringt nichts, wenn man das Patchfeld und das Gehäuse oder der Serverschrank nicht geerdet werden! Es ist immer zwingend erforderlich, dass diese Gehäuse auf die Gebäudeerdung aufgelegt werden! So stellt man eine richtige EMV-Schirmung her und vermeidet Potentialunterschiede.

Hier noch ein Video von Telegärtner, wie man ein Patchfeld perfekt verkabelt.

Alternative: Keystone statt LSA Plus

Anstatt die Ethernetkabel mit der LSA Plus Technik auf Dosen und Patchfelder aufzulegen, gibt es noch eine zweite Variante: Sogenannte Keystone-Module.

Nachteil: Für meinen Geschmack fummeliger als LSA Plus und auch fehleranfälliger – Einzelne Litzen werden nicht sauber angeschnitten oder der Schirm sitzt nicht richtig. Klar, mit etwas Übung sicherlich auf ähnlichem Nivea, wie LSA Plus.

Vorteil: Man benötigt kein Spezialwerkzeug, die Kabelenden werden in das Modul nach Belegungsplan eingelegt und beim Zusammendrücken des Moduls verdrahtet.

Sie bieten eine enorme Flexibilität. Das Patchfeld kann einfach reorganisiert werden: Modul aus dem Patchpanel abstecken und in ein einen anderen Slot anstecken. Auch bei Dosen kann man die Keystones einfach in die dafür vorgesehenen Träger einklicken und schnell wieder lösen.

Ein weiterer Vorteil: Man kann die Anschlusstypen auf einem Patchfeld mischen. Zum Beispiel RJ45 mit LWL. V.a. in einem Serverschrank sind Keystones interessant, da es auch Kupplungen gibt, mit denen man die Kabel zum Server sauber organisieren kann. Anstatt direkt auf den Switch, geht man mit einem RJ45-Kabel vom Server auf die Kupplung im Patchfeld und dann mit einem kurzen Patchkabel weiter zum Switch.

Für meine neue Verkabelung im Serverschrank, habe ich also Keystones gewählt. Auch hier empfehle ich hochwertige Ausführen von Telegärtner. Bei den Kupplungen kann man auch günstigere Varianten wählen.

Zusammenfassung der benötigten Komponenten:

Professionelle Netzwerkgeräte

Netzwerkswitch – die „Zentrale“

Die beste Verkabeln ist nicht viel Wert, wenn die Geräte für die Infrastruktur schlecht sind. Deshalb empfiehlt sich einmal vernünftig zu investieren und professionelle Hardware zu kaufen, anstatt sich über schlechten Datendurchsatz im LAN und WLAN zu ärgern. Eine Fritz!Box oder dergleichen kann nun mal nicht ein ganzes Haus mit WLAN sauber versorgen oder 24 Netzwerkkabel aufpatchen.

Der 19 Zoll Switch, den ich mittlerweile verbaut habe, ist ein Ubiquiti USW-24-POE Gen 2 (der alte TP-Link TL-SG3424P ist mit dem Server in die Garage gewandert). Der Switch kann ebenfalls Power over Ethernet, d.h. angeschlossene Netzwerkgeräte können vom Switch über das Netzwerkkabel mit Spannung versorgt werden. Ein zusätzlich Netzkabel ist somit nicht erforderlich. Dabei ist wichtig, dass man darauf achtet, dass die PoE-Netwerkgeräte den PoE Standard 802.3at/af verstehen bzw. unterstützen. Alles andere ist ein nicht offener Standard, für den man u.U. Zusatzgeräte (Injector) benötigt.

TP-Link bietet hierbei performante und zuverlässige Geräte zu einem günstigen Preis – OK, soweit man weit mehr als 300€ für einen Switch als günstig ansehen kann. Aber für das Gebotene ist das wirklich OK, vergleichbare Switche von anderen Anbietern sind um ein vielfaches teurer. Also klare Kaufempfehlung, bei mir rennt das Ding mittlerweile seit mehr als 3 Jahren 24/7 ohne Probleme.

von links: Patchfeld, USW-24POE Switch, OPNsese Firewall, Steckerleiste

Auch wenn der TP-Link seine Dienste immer zuverlässig erledigt hat, so ging mir die irre Lautstärke der Lüfter und das antiquierte Menü tierisch auf die nerven. Mit meinem Netzwerkumbau ging ich auf die Suche nach professionellen Alternativen.

Hängen geblieben bin ich bei den neuen Switches von Ubiquiti. Sie bieten eine nachtlose Integration in die Unifi-Welt, werden zentral über den Unifi-Controller gesteuert, sind sehr hochwertig verarbeitet und bieten umfangreiche Features. Witzige Details wie ein Touch-Display mit interessanten Infos über die Ports, etc. oder eine AR-Funktionalität sprechen für Ubiquiti.

Und: Der Switch ist lüfterlos und damit absolut geräuschlos!

Mit 400€ für die 24 Port-Variante und 260€ für die 16 Port-Variante ist man in einem noch erträglichen Preisbereich für die gelieferte Leistung und Qualität. Der TP-Link in der Garage wird definitiv irgendwann gegen die 16-Port-Version getauscht. Der TP-Link Switch wurde zwischenzeitlich gegen den angeführten 16-Port-Switch von Ubiquiti ersetzt.

WLAN-Accesspoints

Wie weiter oben erwähnt, ist es ratsam sich an zentralen Stellen (im oberen Drittel an einer geeigneten Wand oder an der Decke) Leerrohre mit Leerdosen legen zu lassen, damit man später an diese Stelle Accesspoints installieren kann.

Ubiquiti Unifi Accesspoint - Wandmontage
Ubiquiti Unifi Accesspoint – Wandmontage

Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Geräte sind dazu gedacht lediglich die WLAN-Verbindung bereit zu stellen und sind darauf ausgelegt – bei richtiger Positionierung – möglichst viel Fläche abdecken zu können. Bei mir versorgt je ein AP das Erdgeschoss und das Obergeschoss. Das WLAN ist dabei auf der Terrasse bzw. im Garten ebenfalls noch gut empfangbar.

Ich verwende dazu die Accesspoints von Ubiquiti. Die Geräte sind vielleicht nicht gerade die billigsten, liefern aber ausgezeichnete Leistung und werden v.a. in professionellen Bereichen eingesetzt (Hotels, Unis, etc.), wo viele Leute bzw. Geräte mit WLAN versorgt werden müssen.

Ich selbst setzte den Vorgänger des Ubiquiti UAP-AC-PROein, der damals noch mehr als 200€ gekostet hat. Der UAP-AC-PRO ist nicht nur günstiger geworden, er wurde auch nochmal in der Leistung verbessert.  Ich setzte mittlerweile die neueste Generation der Unifi APs ein, die auch WIFI6 beherrschen. Im Einfamilienhaus reichen hier sicherlich die UniFi 6 Lite Accesspoints, da man kaum 300 WLAN-Clients gleichzeitig bedienen muss. Zwei dieser U6-Lite verrichten seit ca. einem Jahr den Dienst bei mir. Zwischenzeitig kamen auch IEEE 802.11ax Clients in meinem Netzwerk dazu, welche das volle Potential dieser APs auch nutzen. Der Vorteil der UniFi Accesspoints ist die native Unterstützung des PoE 802.3at/af Standards, d.h. sie müssen nur mit dem Ethernetkabel mit dem Switch verbunden werden und er wird vollautomatisch mit Spannung versorgt.

Angebracht habe ich den AP direkt über der Leerdose, somit ist weder ein Kabel, noch die Dose zu sehen. Nachdem es aber schwierig ist, auf die dickeren Verlegekabel normale RJ45 Stecker zu crimpen, habe ich feldkonfektionierbare Spezialstecker von Telegärtner verwendet, nicht billig, lohnt sich aber.

Mittlerweile habe ich mein WLAN-Netz etwas erweitert, da ich auch in der Garage entsprechende Abdeckung benötige (Wallbox für Elektroauto). Dafür habe ich den alten UAP AC-PRO aus dem Wohnzimmer die Garage verfrachtet. Im Wohnzimmer betreibe den relativ neuen U6 Mesh, der mit seinem schlanken Design unauffällig auf unserem Sideboard steht. Genau wie alle anderen Accesspoints von Ubiquiti wird der U6 Mesh per PoE mit Strom versorgt. Eigentlich würden mir die beiden U6 Lite zur Abdeckung im Haus ausreichen, allerdings hatte ich immer wieder Probleme mit dem WLAN auf der Terrasse und im Garten. Das verbessert der U6 Mesh enorm, da er direkt an der Außenwand zur Terrasse steht.

Mit dem U6 Enterprise (Wifi 6E) und dem U7 Pro (Wifi 7) gibt es jetzt auch Accesspoints die im 6GHz-Bereich arbeiten.

ACHTUNG: Diese Stecker sind zu groß für die aktuellen Access Points! Ich empfehle für die Verkabelung Keystones zu benutzen. D.h. am Verlegekabel einen RJ45 Keystone anschließen und dann den AP mit einem sehr kurzen RJ45 Patchkabel (15cm) anschließen. Das Ende des Verlegekabel mit dem Keystone und paar Zentimeter Patchkabel sollte man locker in der Unterputzdose unterkriegen.

Sobald der Accesspoint über das Verlegekabel auf dem Switch aufgepatcht und damit verbunden wurde, erkennt der Switch, dass ein Gerät mit PoE verbunden wurde und mit Spannung versorgt werden muss. Man muss also manuell nichts machen, außer den AP anstecken.

Nachdem die UniFi APs kein eigenes Webmenü besitzen, müssen diese über eine sogenannte Wifi Controller Software gesteuert werden. Bei Ubiquiti heißt diese Software UniFi Controller und ist für alle gängigen Betriebssysteme kostenfrei verfügbar. Den Controller benötigt man in erster Linie zur Erstkonfiguration, danach muss die Software nicht zwingend laufen. Mit dem Controller lassen sich die Geräte aber komfortabel mit neuer Firmware versehen, diagnostizieren und seine WLAN-Umgebung konfigurieren (GastWLAN, etc.). Insofern habe ich den UniFi Controller auf meinem Server in einer Virtuellen Maschine laufen. Wer sich den Luxus eines eigenen Virtualisierungsservers nicht leisten will und auch keine Lust auf einen extrigen Rechner hat, kann den Controller als Gerät von Ubiquiti kaufen:  Den Ubiquiti UniFi Cloud Key Gen 2. Natürlich könnte man den Controller auch auf einem Raspberry Pi installieren. Rein kostentechnisch nimmt sich das aber nicht viel und man hat zusätzlich den Konfigurationsaufwand, der mit dem Cloud Key wegfällt. Spielt man mit dem Gedanken eine oder mehrere Überwachungskameras von Ubiquiti zu installieren, empfiehlt sich sowieso der Cloud Key Gen 2 Plus, der sowohl den WLAN Controller, als auch Unifi Protect beinhaltet.

Nähere Infos zum UniFi-Universum gibt es in meinem Blogbeitrag UniFi – Professionelles Netzwerk (auch) für zuhause.

Modem/Router bzw. Firewall

Als Zugangspunkt zum Internet benötigt man natürlich noch das übliche Modem bzw. einen Router. Hat man einen DSL-Anschluss benutzt man vielleicht eine Fritz!box und deaktiviert alle Funktionen, außer Modem und Firewall/Router.

Hat man, wie ich, einen FTTH-Glasfaseranschluss braucht man nur noch das Glasfaser-Modem, den Rest kann man z.B. mit einer professionellen OPNsense-Firewall-Lösung realisieren. Oder man setzt an dieser Stelle ebenfalls auf eine Ubiquiti-Lösung: UniFi Security Gateway, UniFi Security Gateway Pro 4, UniFi Dream Machine (inkl. WLAN Controller) oder die UniFi Dream Maschine Pro (inkl. WLAN Controller und UniFi Protect).

Zusammenfassung der Netzwerkgeräte

Innenleben Serverschrank
Innenleben Serverschrank vor Umbau

Fazit

Wer sich schon bei der Hausplanung auch über sein Netzwerk Gedanken macht, spart sich viel Frust und Ärger hinsichtlich Datendurchsatz und WLAN-Abdeckung. Mit einer professionell durchgeführten Lösung, wie in diesem Artikel beschrieben, hat man nicht nur eine zukunfts- und erweiterungsfähige Lösung, sondern eine saubere und unauffällig Integration in sein Haus.

Keine fliegende Verkabelung, keine Router, die mit Kabelsalat auf irgendwo rumstehen.

Habt ihr Fragen, Anregungen oder sonstige Hinweise? Einfach einen Kommentar hinterlassen, ich würde mich freuen!


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Autor

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60 Kommentare

  1. Meine Frau und ich sind zur Zeit dabei unser erstes eigenes Haus zu bauen. Dieser Beitrag zum Thema Neubau ist dazu auf jeden Fall sehr hilfreich.

    • genial, vielen Dank!
      ähnliches steht bei uns im Altbau auch bei der Kernsanierung an.
      ich Frage mich bzgl Zukunftssicherheit – sollte man jetzt schon optische Kabel verlegen und gibt es da schon sinnvolle Standards, oder noch viel zu teuer und eh in den Kinderschuhen?

      ich denke an das alte Netzwerk bei meinen Eltern was völlig antik und nutzlos geworden ist.
      ähnlich Stelle ich mir den Wert von cat8 in 20 Jahren vor.
      im Jahr 2000 war das MBit noch völlige Illusion, braucht man doch nie….

      hättest Du Empfehlungen für Glasfaser Verlegung?
      oder besser doch erst Mal cat8 und später ersetzen?

      besten Gruß und vielen Dank für die tolle Doku!
      Matthias

      • Optische Kabel würde ich in einem EFH oder in einer Wohnung nicht verlegen. Selbst Cat7 Verkabelung ist 10GBit/s-fähig, mehr wird man die nächsten Jahre kaum benötigen. Zumal der Standard schon lange existiert und trotzdem erst seit kurzem erschwinglich wird. 10GBit-Switches waren bis vor kurzem noch unbezahlbar. 100GBit-Switches sind mir im „normalen“ Netzwerkbereich nicht mal bekannt.

        10GBit/s bedeutet einen Datentransfer von 1200MB/s, das muss dein Datenträger erstmal lesen/wegschreiben können. Selbst heute sind 10GBit/s nur für sehr datenintensive Anwendungen nötig, wie Videoschnitt über’s Netzwerk. Ansonsten sind mittlerweile wohl 2,5GBit/s beliebt – und dafür reicht Kupfer auch ganz easy ;-)
        (Und State-of-the-Art WLAN ist sicherlich Pflicht heutzutage)

        • danke Dir,
          meine Überlegung geht in Richtung high end video. hdmi ist dan längst bei Glasfaser.

          4K 120Hz 10-bit Farbraum 4:4:4 40,09 Gbit/s hdmi 2.1

          wenn 8K irgendwas Standard ist und gestreamt werden soll?
          ggf 3D? apple bringt jetzt ne Brille raus. ich mag die Firma zwar nicht, aber könnte ein Zeichen sein dass es sich doch noch durchsetzt

          geht nicht darum ob man es braucht, aber die Datenmengen um cat7 aus dem Tritt zu bringen gibt’s jetzt schon :-/

          scheint aber so, dass Glasfaser noch zu teuer ist und man besser mit leerrohren arbeitet

  2. Klasse Bericht, baue auch gerade, bin jetzt bei über 30 cat Kabel, und dann das ganze noch mit KNX das gibt dann aus. Ich habe aber auch gleich genügend cat Kabel verlegen lassen, bin da auch vorbelastet (IT)

    • So muss das auch sein :-) viele denken an alles mögliche, aber nicht an ein vernünftiges Netzwerk im Haus. Später ärgert es sie dann. Lieber gleich am Anfang vernünftig umsetzen. :-)

  3. Hallo,
    Ich selbst habe mein Heimnetzwerk eingerichtet und denke das die oben aufgeführten Material und Kabelvarianten nicht fehlen sollten.
    Eine wirklich gute Auswahl an Kabeln und Material wie oben beschrieben für das einrichten des Netwerkes gibt es hier:
    https://profipatch.com/patchkabel

    Einfach mal vorbeischauen,

    viele Grüße Bernd

  4. Danke für den Interessanten Beitrag.
    Ich hätte eine Frage zur Abwärme bei der Lösung des kleiner Nerzwerkschrankes (Ohne NAS). Hast du da Erfahrungen wie warm es in dem Netzwerkschrank werden kann? Wird ein Lüfter benötigt?
    Voraussichtliche Ausstattung wäre das 24 Patchpanel und der TP-Link 2600G.
    Leider ist es vermutlich nicht / oder schwer möglich die ganzen Leitungen in den Keller zu bekommen, daher wird der kleiner Serverschrank vermutlich im Büro (OG) plaziert werden.

    Jetzt stellt sich für mich die Frage ob diese Lösung gekühlt werden muss oder wie sich die Raumtemperatur verändert wenn er nicht gekühlt wird.

    • Hallo Karl,

      wie du auf dem letzten Foto sehen kannst, ist in meinem Schrank doch einiges verbaut – Neben dem Switch auch ein Server und die OPNsense-Firewall. Alles produziert Abwärme.

      Allerdings hält sich diese in Grenzen. Die Komponenten sind relativ stromsparend, dementsprechend gibt es auch wenig Verlustleistung, die in Form von Wärme abgeführt werden muss.

      Der Schrank selbst hat auch diverse Schlitze, über die Wärme nach außen gelangen kann.
      Ich betreibe keine zusätzliche Kühlung – obwohl der Schrank sogar im Technikraum (wir haben keinen Keller) zusammen mit der Heizung (inkl. großem Pufferspeicher) steht. Auch wenn die Heizung und die Leitungen isoliert sind, ist es doch wärmer als in einem normalen Raum.

      Die Geräte laufen seit mittlerweile fast 5 Jahre nonstop und ich hatte nie Probleme, weder im Sommer, noch im Winter.

      Allerdings würde ich dir abraten, das Teil in dein Büro zu stellen: Der Switch (zumindest die PoE-Variante) ist sehr laut, da aktiv mit kleinen Lüftern gekühlt. Das Teil ist riiiichtig laut. Die Switches ohne PoE sind leiser. Die Kühlung wird benötigt, damit die PoE-Spannungsversorgung nicht überhitzt, wenn mehrere PoE-Geräte Leistung ziehen.

      Grüße
      Andreas

      • Hallo Andreas,

        vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

        Eine Frage hätte ich noch bezüglich deines PoE Swichtes.
        Sollte nur darauf geachtet werden das der Switch PoE fähig und PoE Standard 802.3at/af unterstützt oder noch auf weiteres?
        Hätte nämlich den kleinen Bruder gefunden – TP-Link 1600 G-28 PS wo die zwei Sachen auch kann aber rund 100€ billiger wäre.

        Gruß
        Karl

        • Hallo Karl,

          der 1600er TP-Link reicht natürlich auch. Der PoE Standard 802.3at/af wird meines Wissens nach von allen PoE Switches unterstützt.
          Bei den Geräten, die über PoE laufen sieht das wieder anders aus. So gibt es diverse Geräte, die zwar über PoE mit Strom versorgt werden können, aber die sich nicht an den Standard halten.
          Folge: Man benötigt trotz PoE Switch und 802.3at/af einen PoE Injector – also ein Gerät, das die Spannungsversorgung über das Ethernetkabel übernimmt.
          Dieses „Netzteil“ ist oftmals direkt dabei (bei gewissen Ausführungen der Ubiquiti APs ist immer einer dabei).
          Das wäre also auch noch eine Überlegung: Wenn du die Lautstärke des PoE Switches vermeiden willst, nimm einen normalen und nutze die Injectoren.

          Grüße
          Andreas

    • Hallo Chris,

      anfangs habe ich für das Internet/Telefon eine Fritzbox benutzt. Dabei habe ich das Telefonkabel von der Fritzbox mit RJ11 auf den Port des Patchfeldes gelegt, der zum Standort des Telefons führte. Dort dann einfach das Telefon mit dem RJ11 Kabel an die Netzwerkdose anschließen, fertig.

      Seit Verwendung meiner OPNsense Firewall betreibe ich jedoch ein reines VoIP-Gigaset, das über TCP/IP kommuniziert. D.h. über Firewallregeln wird das VLAN für die Telefonie an das Telefon weitergeleitet. Das Telefon kann somit an einem beliebigem Netzwerkanschluss im Haus betrieben werden.

      Mehr Infos zum VoIP: https://www.imrazor.de/howto/selfmade-opnsense-appliance/

      Grüße
      Andreas

  5. Danke für die Antwort und die hier vorgestellte Planung eines Heimnetzes. So stelle ich mir die Umsetzung auch bei mir vor.

    • Gerne. Ich muss sagen, es hat sich mittlerweile seit 5 Jahren bewährt. Es sind einige Geräte hinzugekommen etc. Aber ich hatte noch nie Probleme mit WLAN-Abdeckung/Geschwindigkeit oder dem Netzwerk an sich.

  6. Guten Abend,

    ich hätte eine Frage.

    Wir bauen gerade neu.

    Die Netzwerkgeräte sind die noch aktuell?

    Bedanke mich

    Grüße

    • Hallo Koral!

      Die Geräte sind immer noch aktuell und die Vorgehensweise auch.

      Sollte man ein 10 GBit/s Netzwerk benötigen, braucht man natürlich einen anderen Switch. Aber die sind immer noch sehr teuer und mit 24 Stk 10GBit/s Ports eher rar. Und man benötigt das nur für spezielle Anwendungsfälle.

      Alle Komponenten laufen bei mir sehr zuverlässig und ohne Ausfälle.

      Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen!

      Grüße
      Andreas

  7. Hallo Andreas,

    bedanke mich für die schnelle Antwort.

    Dein Beitrag ist sehr hilfreich.

    Grüße
    Koral

  8. Danke für den interessanten Beitrag. Kann man die Anleitung für Netzwerkeinführung auch bei einem Altbau vornehmen oder gestaltet sich das eher schwierig?

    • Im Altbau oder Bestandsbau stellt sich natürlich die Frage, wo man die Kabel verlegt. Falls man ein Gebäude oder Wohnung sowieso saniert, kann man die Wände schlitzen, Leerrohre verlegen und neu verputzen. Eine übliche Vorgehensweise auch bei neuer Elektroinstallation. Will man nichts aufreißen wird’s schwierig. Evtl. ist dann Powerline (Nutzung der Elektroverkabelung) interessant…

  9. Hi,

    ich habe mal zwei Fragen:

    Wie sieht der Anschluss unter deinem AP aus? Hast du da eine Netzwerkdose oder nur ein Kabel? Kannst du davon mal ein Bild machen, dass ich das in Echt sehe. Ich überlege gerade, wie ich es bei mir machen soll.

    Wie hast du denn den Router mit dem PoE Switch verbunden? Wenn ich Router und Switch über ein Kabel verbinde, dann habe ich -je nach Router – 1G für alles zur Verfügung, weil alles über diese Leitung zum Router und ins Internet geht. Ist das dann nicht ein Flaschenhals? Oder habe ich einen Denkfehler?

    Danke dir!

    Super Artikel! Der hat mir schon richtig bei der Planung weitergeholfen.

    • Hi Dave,

      ich habe meine APs direkt über dem Wandauslass angebracht, d.h. die Verlegekabel mit einem feldkonfektionierbaren Stecker angeschlossen. Das habe ich im Absatz der WLAN-Accesspoints auch geschrieben:

      „Angebracht habe ich den AP direkt über der Leerdose, somit ist weder ein Kabel, noch die Dose zu sehen. Nachdem es aber schwierig ist, auf die dickeren Verlegekabel normale RJ45 Stecker zu crimpen, habe ich feldkonfektionierbare Spezialstecker von Telegärtner verwendet, nicht billig, lohnt sich aber.“

      Allerdings passt dieser Stecker in die neuen Unifi-APs nicht mehr. Auch alternative Stecker sind zu groß. Deshalb würde ich empfehlen, an das Verlegekabel einen Keystone anzuschließen (bitte was vernünftiges wie Telegärntner). Dann nimmst du ein sehr kurzes Patchkabel (15cm Patchkabel) und schließt es an den Keystone und an den AP an. Das Kabel, der Keystone und der Rest vom Verlegekabel müssen in die Dose „gestopft“ werden, sollte aber kein Problem sein.

      Ansonsten hast du recht: Der Router ist einfach auf den Switch gepatched, bei mir halt die OPNsense-Firewall. Flaschenhals gibts nicht, wirst ja kaum permanent mit 1GBit/s Datentransfer ins/vom Internet haben.
      Benutzt man mehrere Switches, dann verbindet man diese oftmals mit einem 10GBit/s SFP+ Uplink, damit die Kommunikation zwischen Switches nicht ausgebremst wird. Aber selbst hier reicht meistens 1GBit/s – v.a. im Privatbereich.

      Ich habe momentan mein Netzwerk erweitert und umgebaut – bei Zeiten werde ich diesen Beitrag mal überarbeiten.

      Beste Grüße
      Andreas

  10. Vielen Dank für die Informationen über Netzwerke bei der Elektroinstallation. Mein Vater möchte in einem Gebäude, das ihm gehört, ein Netzwerk installieren. Ich werde ihm raten, sich mit Fachleuten für diese Art der Elektroplanung und -installation zu treffen.

  11. Hi,
    bin gerade dabei mein Heimnetzwerk im Altbau zu planen.
    Meine Frage wäre geht man von der Einspeisedose (Kabel von Netzbetreiber(Telekom)) direkt auf den Switch im 19 Zoll dann auf den Router (Fritz Box) oder erst auf die Fritz Box und dann auf den Switch?

    Vielen Dank schonmal für deine Antwort.

    • Hallo Dominic,

      die Fritzbox ist bei dir der Übergangspunkt von Internet zu Heimnetz, also gehört das Ding direkt an den Telefonanschluss und dann von der FB an den Switch. Bei mir ist es etwas anders, da ich Glasfaser bis ins Haus habe.

      Alternativ könntest du ein Modem für den Internetzugang benutzen und als Firewall/Router eine OPNsense Appliance, wie von mir vorgestellt.
      (von Fritzboxen halte ich persönlich nicht so viel)

      Grüße
      Andreas

  12. Guten Abend,

    reih dieser völlig aus „ Ubiquiti Networks UAP-AC-PRO“ oder gibt es noch bessere.

    Grüße

    • Hallo Koral,

      der reicht aus, es gibt aber noch APs die über dem AC-Pro angesiedelt sind. Z.B. der nano HD https://amzn.to/3nxsbFr.
      Dieser liefert mehr Durchsatz (bei mehreren Geräten gleichzeitig), hat aber u.U. weniger Reichweite.
      Dazu gibt es auch noch neue APs der aktuellsten WLAN-Generation WiFi 6, z.B. den UniFi 6 Long Range AP, der allerdings momentan ausverkauft ist.
      Wenn du den/die APs nicht dringend benötigst, würde ich warten, bis der UniFi 6 LR wieder verfügbar ist, dann hast du die aktuellste Generation im Einsatz.

      Grüße
      Andreas

  13. Guten Abend Andreas,

    ich hätte noch eine Frage.

    Im Neubau habe ich einen FTTH-Glasfaseranschluss. Das Glasfaser-Modem wird noch vom Telekom Techniker installiert.

    Wie schon oben geklärt, würde ich mir zwei AP’s von der Marke Ubiquiti
    holen. Den Switch Ubiquiti Networks USW-24-POE Gen 2, USW-24-POE wie oben im Beitrag erwähnt. Statt einen Router würde ich mir einen
    UniFi Dream Maschine Pro (inkl. WLAN Controller und UniFi Protect) zulegen.

    Jetzt zur Frage: Wie erfolgt hier die Verkabelung

    Hausübergabepunk —> Modem —> Patchfeld —> Switch …

    Bedanke mich für die Unterstützung.

    • Hallo Koral,

      also verkabelt wird es so:
      Übergangsstelle -> Modem -> Dream Machine (WAN Port)

      Dream Machine (LAN Port) -> internes Netzwerk (direkt auf Switch)

      Aufs Patchpanel muss die Dream Machine nicht, außer du willst es explizit. Dann muss ein Ende des Kabels an das Modem und das andere auf einen Patchfeldport, also Stecker abzwicken und Kabeladern aufschießen. Diesen Port dann auf WAN Dream Machine patchen. LAN Dream Machine auf den Switch verkabeln. So hab ich es gelöst.

      Etwas kompliziert zu erklären, sorry.

      Grüße
      Andreas

  14. Guten Abend Andreas,

    danke dir.

    Was ist der Unterschied mit und ohne Patchfeld?

    Grüße

    Koral

    • Servus Koral,
      technisch völlig egal und kein Unterschied.
      Kann optisch nur schöner Aussehen in der Verkabelung.
      Siehe dazu auch die Keystone-Kupplungen im Beitrag. Das wäre die Lösung ohne Stecker abzwicken und aufschießen.

      Grüße
      Andreas

  15. Hallo,

    bin bei einer Altbau Sanierung und finde deinen Beitrah sehr hilfreich. Dazu eine Frage und zwar kann och die Sat-Verkabelung auch übers Netzwerk realisieren oder werden extra Koax-Kabel verlegt bzw. welche Vor/-Nachteile gibt es.

    Danke!

    • Hallo Florian,
      soweit ich weiß gibt es mittlerweile auch Umsetzer, die das Signal des LNBs auf Ethernet wandeln und dann per Netzwerk zur Verfügung stellen.
      Gewandelt wird auf IP-TV, das dein Fernseher dann auch können muss. Eins dieser Geräte ist das hier: https://amzn.to/2YjmNLQ
      Ich habe damit aber keine Erfahrung, sehe keine Vorteile zu einer klassischen Koax-Verkabelung. Habe hier einen Multiswitch https://amzn.to/39lrtXO, der mir mit einer Schüssel alle Räume versorgt.
      Muss halt entsprechende Verkabelung vorgenommen werden.

      Grüße
      Andreas

  16. Hallo. Ich bin zufälligerweise über ihren Blog-Artikel gestolpert. Schön zusammengefasst. Nur 2 Anmerkung bzgl. des Anschlusses des Patchpanels:
    1.) Das Drahtgeflecht gehört über die Isolierung zurückgeschlagen und gemeinsam mit der Isolierung an der Zugentlastung verschraubt. Ansonsten ist keine wirksame Zugentlastung vorhanden.
    2.) Die verdrillten Adernparre und deren Folie sollten auch im Patchpanel möglichst lange aufrecht erhalten werden und erst unmittelbar vor der LSA Klemme aufhören.

    Es mag sein dass das jetzt mit GBit Ethernet problemlos funktioniert, aber bei einem späteren Upgrade auf noch schnellere Geschwindigkeiten kann das zu Problemen führen.

    • Hallo Jerome,
      deine Info stimmt leider nur zum Teil:
      1.) Du verwechselst hier was: Das Drahtgeflecht wird eingekürzt und zusammen mit der Folienschirmung auf den Schirmbereich gelegt, die Verschraubung ist keine Zugentlastung, sondern die Schirmhaube, die dazu dient, die Kabelschirmungen auf die Schirmung des Patchfeldes zu drücken bzw. einen geerdete Kontakt herzustellen. Die Zugentlastung wird meistens mit einem Kabelbinder am hinteren Ende des Patchpanels realisiert.
      2.) Das ist richtig. Man sollte so viel Folie wie möglich an den Adernpaaren stehen lassen. Allerdings ist wird ein Großteil der Schirmung durch das Metallgehäuse des Patchfeldes und durch eine richtig hergestellte Verschraubung der Schirmhaube erreicht. Ein Kabel wirkt für EMV v.a. auf der Länge des Kabel (wie eine Antenne) und kaum auf 1-2cm am Ende. Viel wichtiger ist eine sauber hergestellte Erdung des Patchfeldes auf die Gebäudeerdung. In den allermeisten Fällen, v.a. im privaten Umfeld, ist dies nicht oder nur unzureichend durchgeführt. Da hilft die beste Schirmung nichts, wenn das Patchfeld nicht geerdet wird.

      Grüße
      Andreas

  17. Hallo Andreas, toller Artikel!
    Hab einiges gelernt. Danke
    Frage macht es sinn anstatt Ethernet – Datendosen lieber Keystone Stecker und Module in allen Dosen zu verbauen ? (muss nicht Gira sein)
    z.B.
    GIRA 560400 Tragring Modular Jack 2fach MJ-04
    GIRA 574000 Buchse Modular Jack RJ45 Cat. 6A

    LG

    • Hallo Stella,

      freut mich, wenn dir Artikel geholfen hat.
      Ob man jetzt Datendosen mit LSA+ nutzt oder mit Keystones ist am Ende eine Philosophie- und Geschmacksfrage.
      Beides hat seine Vor- und Nachteile. Keystones dürften in Summe wohl etwas teurer sein.
      Mein Hauptverteiler und meine Dosen im Haus sind mit LSA+ realisiert. Meine Aufputzdosen und mein Patchfeld in der Garage mit Keystones.
      Das Schöne an einem Keystone-Patchfeld ist, dass man nachträglich die Ports tauschen kann. Bei den Dosen ist es auch weniger Fummelei zum Anschließen.
      Nur das Verpressen der Keystones ist mit Hand etwas schwierig. Müsste ich viele der Dinger verkabeln, würde ich mir auf alle Fälle eine entsprechende Press-Zange holen (https://amzn.to/3xwaXOE)
      Ob du nun Gira oder Telegärtner kaufst, ist wohl egal. Wichtig ist, dass man qualitativ hochwertige Keystones kauft und keine Billigware. Die Telegärtner AMJ kann ich dir empfehlen, die sind sehr gut.
      Unterputz-Modulträger gibt es auch: H02010B0085 https://amzn.to/3gFAzCU.

      Viel Spass beim Verkabeln!

      Grüße
      Andreas

  18. Hallo, danke für den Beitrag. Ich habe in unserem Haus bislang das Kabel verlegt und schaue gerade, was ich an Komponenten kaufe. Hatte in der alten Wohnung nur LSA+. Jetzt würde ich bei den Dosen erneut LSA nehmen und am Panel Keystone. Geht das oder macht das Probleme?
    Hat jemand eine Empfehlung für Panel und passendes Werkzeug (Zange wenn nötig, und Tool zum abisolieren), sowie Keystones?

  19. Hi!
    Das geht ohne Probleme, wichtig ist nur, dass an beiden Enden der gleiche Belegungstyp gewählt wird (A/B).

    Ich empfehle mittlerweile eigentlich nur noch professionelle Hardware, z.B. von Telegärtner. Ist einfach zuverlässige und haltbarer.

    Werkzeug, Patchpanel, Keystones etc habe ich alles im Artikel aufgelistet und verlinkt. Damit solltest du sehr gut gerüstet sein.

    Grüße
    Andreas

  20. Hi,

    was empfiehlst du denn für LAN Kabel vom Switch zum Patchpanel und dann von der Dose zum AP oder Fernseher/Notebook etc.?

    Ich habe ein PoE Switch und die UniFi 6 LR AccessPoints.
    Cat6a S/FTP oder U/UTP?

      • Hallo Dave,

        U/UTP und damit ungeschirmte Kabel würde ich eher nicht nehmen.

        Ich muss sagen, dass bei mir noch jedes Patch-Kabel wie gewünscht funktioniert hat, günstige, wie teure.

        Allerdings verwende ich mittlerweile speziellere Varianten, weil diese Vorzüge haben, wie robustere Steckernasen, flexibel und/oder platzsparend.

        Für Dose zu Endgerät bin ich mit den CSL CAT7 S/FTP PIMF sehr zufrieden, da die Dinger nicht so starr sind: https://amzn.to/3zIw5Sa
        (Wobei ein CAT7 Kabel mit Steckern richtigerweise immer zu einem CAT6.a wird)

        Im Netzwerkschrank nutze ich sehr dünne Slim-Kabel und bin damit mega zufrieden. Keinerlei Probleme, sehr flexibel und man behält bei viel Verkabelung vom Patchfeld zum Switch eine gute Übersicht. Die normalen kurzen Patchkabel habe ich alle rausgeworfen.

        Die Dinger heißen „SLIM by Wirewin“, hier habe ich die U/FTP.
        https://amzn.to/3iYV5xY

        Gibt es auch in einer flachen Variante:
        https://amzn.to/3zQXHEC

        Trotz des geringen Querschnitts sind die Kabel auch POE-fähig, falls nötig.

  21. Servus und guten Morgen. Super Beitrag und es erscheint mir alles sehr sinnvoll und durchdacht. Vor allem Thema Unifi / Ubiquiti ist ja klasse. War mir bis dato als Fritz-Universum Kunde (da einfach einfach in die Thematik Netzwerk reinzukommen) nicht so klar, dass es da auch eine bezahlbare und performantere Alternative gibt.

    Und auch ziemlich schön, dass sich aus der Heimat hier einer die Arbeit macht, diese Themen zu veranschaulichen :-)

    Grüße aus dem Landkreis Passau

    • Servus! Danke für dein Feedback! Das stimmt, die meisten sind mit FRITZ!Boxen und Co. im Heimnetzwerk unterwegs. Aus meiner Sicht in den meisten Fällen aber alles andere als optimal. Ubiquiti hat sich die letzten Jahre zur einem hoch interessanten Anbieter von professionellen Netzwerklösungen gemausert, die auch im privaten Umfeld anwendbar sind. Zu einem erschwinglichen Preis.
      Schöne Grüße aus der Stadt in den Landkreis!

    • Ich habe ja ganz meine Frage vergessen. Folgendes Szenario:
      Der Hausbau steht bevor, wir sind in der ersten Planung. Ich möchte das Thema Netzwerk sauber mitplanen. Bin kein Netzwerktechniker, aber habe mich in den letzten zwei Jahren immer mehr damit auseinandergesetzt im KMU und privat.
      Unser Büro ist ca. 100-120 Meter vom späteren Haus entfernt. Ich will 1. Per Kabel ins Firmennetzerk und 2. evtl. sogar das Internet nutzen, da bis dato genau „hinter“ unserem Büro schluss mit schnellem Internet ist. (bis ins Büro: 150.000, bis ins noch nicht gebaute Haus laut Telekom Verfügbarkeit: 6.000)
      Wir haben im Büro getrennte Netzwerke. Einfach nur WLAN mit Internet und einmal das interne Netzwerk mit Server etc.

      Welchen Switch benötige ich, dass ich vom Büro zwei Netzwerke einspeisen, über LWL senden und im Haus wieder in zwei getrennte Netzwerke aufteilen kann? Brauche ich dann auch zwei LWL Kabel?

      Vielen Dank im Voraus, ob du mir hier einen Tipp geben kannst. Das Anliegen ist sehr speziell und lässt sich schlecht googeln.

      • Die gesamtheitliche Planung müsste man sich hier wohl mal genauer ansehen, v.a. hinsichtlich Büronetz mit WLAN und Internet und Intranet.
        Generell ist dein Vorhaben durchaus möglich, ich würde (mit deinen genannten Infos) in etwa so vorgehen:

        Das Netzwerk im Büro mit VLAN trennen zwischen WLAN/Internet und Intranet, aber über die gleiche Hardware laufen lassen. Also Switches, Firewall, WLAN-APs. Vom Büro-Switch würde ich per doppelter LWL-Strecke (Redundanz und Bandbreite) dann ins Wohnhaus gehen auf den dortigen Switch (Link Aggregation als Stichwort). Die Auftrennung der Netze würde ich über das gesamte Netzwerk mittel VLANs realisieren. Das ist mit Ubiquiti recht gut zentral zu konfigurieren. Das hat auch den Vorteil, dass man mit entsprechenden Firewall-Regeln saubere Grenzen ziehen und das Netzwerk absichern kann. Als Firewall kann man theoretisch eine Dream Machine Pro nutzen (man benötigt dann nur noch ein DSL Modem) oder eine Firewall Appliance wie hier im Blog von mir beschrieben mit OPNsense. Letzteres finde ich flexibler und sichrer.
        Aber v.a. wenn Firmendaten mit im Spiel sind, würde ich mir sehr viel Gedanken über Sicherheit machen. Und wie immer gilt hier: Man muss wissen, was man da gerade treibt und wieso ;-)

          • Brauchst du nicht. Der richtige Switch hat (neben den Kupfer-Ports) SFP bzw. SFP+ Ports. Hier werden sogenannte Transceiver gesteckt, wo wiederum das LWL-Kabel drauf kommt.

          • Das führt jetzt vielleicht im Detail auch noch zu weit, „Luftschlösser“ und so :-) Den Beitrag und allgemein den Blog werde ich jedenfalls mit einem dicken Lesezeichen markieren!

  22. Hallo Andreas,

    vielen Dank für den Artikel.
    Mich würde interessieren wie gut du die Netzwerkkabel durch die bereits verlegten Leerrohre bekommen hast?
    Für Duplex-Kabel empfiehlst du dabei mindestens ein M20-Leerrohr. Hast du diese auch verwendet oder größere?
    Und wie lang waren die Strecken, um mit dem Netzwerkkabel vom einen Ende des Leerrohrs ans andere zu kommen? Konntest du dabei Bögen mühelos bewältigen?

    Vielen Dank und schönen Gruß

    • Hi!

      Ich habe die Leerrohre so verlegen lassen, wie geschrieben. D.h. M20 aufwärts, abhängig davon, wie viele Dosen ich am anderen Ende versorgen musste (Doppeldose oder zwei Doppeldosen). Im Zweifelsfalls nimmt man lieber eine Nummer größer, kostet ja nicht die Welt und es wird sonst sehr fummelig, wenn die Kabel doch mehr Platz benötigen.
      Meine maximale Kabelstrecke ist ca. 20m. Bögen sind dann problematisch, wenn diese 90° verlegt wurden. Dann ist es ein Geduldsspiel das Kabel um die Ecke zu kriegen und man benötigt etwas mehr Gleitmittel. Aber in Summe war’s kein Problem die Kabel zu verlegen. Wieso auch? Wird ja auch andauernd so gemacht auf den Baustellen dieser Welt ;-)

      Grüße
      Andreas

  23. Hallo Andreas,
    vorab vielen Dank für deine Mühen uns teilhaben zu lassen und die Wissensvermittlung!

    Ich plane zur Zeit ein Haus mit Netzwerk und Accesspoint auszustatten.

    Wenn ich mich für die AP – Unifi 6 Lite entscheide, muss ich dann zusätzlich zum Switch eine „Dream Maschine Pro“ erwerben oder eine Dream mit mehr Ports am Switch?
    Läuft diese dann Stand-Alone?

    Ein Interessantes Portfolio bietet Uni an.

    LG
    Christian

    • Hallo Christian,

      freut mich, wenn dir der Artikel gefallen und weitergeholfen hat.

      Du kannst theoretisch die Accesspoints, z.B. den U6 Lite, auch allein einsetzen. Er braucht nur einen PoE-fähigen Switch.
      Anfangs hatte ich die APs mit einem TP-Link Switch am Laufen. Den Unifi Controller (kostenlose Netzwerk-Software) hatte ich auf einer Linux-VM laufen.
      Den Controller benötigst du als Schaltzentrale. Irgendwann habe ich dann auch noch Unifi Protect (Kameras) eingesetzt. Für Unifi Protect habe ich dann einen Cloud Key Gen2 angeschafft, auf dem läuft auch der Netzwerk-Controller. Das hat dann meine VM überflüssig gemacht. Zu guter letzt kamen dann 2020 die Switches dazu. Seitdem habe ich nur noch Ubiquiti Netzwerkgeräte im Einsatz.

      Die Dream Machine – egal in welcher Ausprägung – brauchst du nur, wenn du einen Router/Firewall benötigst, dann rennt da drauf auch der Controller. Ich betreibe hier lieber eine OPNsense Firewall an meinem Glasfaseranschluss. Die Dream Machines sind das einzige, was ich nicht so toll finde von Ubiquiti. Haben viele Nachteile beim Routing, Firewallregeln, etc. Da ist pfsense oder eben OPNsense besser.
      Und wenn du DSL oder Kabel-Internet hast, wirst du eh irgendein Modem haben, womöglich eine Fritz!Box. Letztere hatte ich ganz am Anfang auch. Hier habe ich meinen Switch einfach mit dem LAN-Port der Fritz!Box verbunden.

      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

      Grüße
      Andreas

  24. Guten Morgen Andreas,
    ich stehe zur Zeit in der Planung meiner Netzwerkinfrarstruktur in meinem erworbenen Haus.
    Welche Netzwerkleitung würdest du präferieren?
    Eine Draka 1200 oder eher Draka 1500 aber mit dann mit AWG22?!
    Oder CAT 8.2 aber dann auch mit dem dickeren AWG22 und teuerer UND noch OHNE adäquaten Komponenten?!

    Möchte mit POE und seperatem Schaltrank aus der UV mit aufgegliederten FI .

    Vielen Dank im Voraus.
    Schöne Herbsttage wünsche ich Dir.

    Grüße
    Christian

    • Hallo Christian,

      am Ende kommt es ja darauf an, wofür man die Verkabelung verwenden will. In einem Einfamilienhaus wird man meistens keine sehr langen Kabelwege haben.
      Und es kommt natürlich auch darauf an, welche Netzwerkgeschwindigkeit man anstrebt: Bis 10GBit/s reicht dafür sicherlich ein Cat 7 Verlegekabel mit 1200MHz AWG23.
      CAT8.2 (40GBit/s) halte ich eher für übertrieben. Alles über 10GBit/s würde ich sowieso mit LWL realisieren.
      Neben dem Kabel sind auch die Stecker und Verbindungen sehr wichtig für die Gesamtdämpfung der Strecke. Auch die Qualität der Ausführung (sauber aufgelegter Schirm, etc.).
      POE stellt gar nicht so große Anforderungen, das läuft bei mir perfekt mit der CAT 7 Verkabelung und den extrem dünnen Wirewin Slim Patchkabel von Switch auf Patchfeld.

      Dir auch schöne Herbsttage!

      Andreas

  25. Hallo.

    Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich besitze selbst einen Unifi AP in Ufo-Form und bin am überlegen, ob eine Wand- oder besser doch Deckenmontage sinnvoll ist. Der im Beitrag gezeigte AP ist ja meines Wissens auch für die Deckenmontage gedacht. Die Ausbreitung wäre bei diesem Modell bei Wandmontage eher in vertikaler Richtung, also in die obere und untere Etage wenn ich das richtig verstehe. Unifi bietet sonst noch eigene APs für die Wandmonatge an. Konntest du bei der Wifi-Abdeckung bzw. beim W-Lan-Roaming, also beim Verbinden zum nächsten AP Probleme feststellen?

    LG

    • Hallo Matthias,

      die „UFO“ APs von Ubiquiti eignen sich sowohl für die Decken- als auch Wandmontage. Die Wellenausbreitung ist konzentrisch in alle Richtungen – mit kleiner Einschränkung nach hinten. Zu sehen ist das auf den entsprechenden Diagrammen: https://help.ui.com/hc/en-us/articles/115005212927-UniFi-Network-AP-Antenna-Radiation-Patterns

      Ich selbst hatte noch nie Probleme. Die Signalausbreitung wird aber auch eher durch Wände und Kanten beeinflusst. Und deren Material. Beim vielen Clients und vielen Störquellen lieber einen AP mehr aufhängen. Ich stelle z.B. fest, dass ich mit dem iPhone 13 Pro Max und Wifi 6 im Außenbereich (Garten) schneller mal kein Signal habe, als mit meinem Samsung Handy früher. Liegt also eher an der Signalkonstellation als an der Ausrichtung der APs.

      Grüße
      Andreas

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